Migräne in der Forschung

Neuere Studien legen nahe, dass eine Entzündungsreaktion ein möglicher Auslöser für Migräne sein kann. Bei einer verzögerten Nahrungsmittelallergie kommt es zu einer Abwehrreaktion des Körpers auf bestimmte Nahrungsmittel: Es werden sogenannte IgG-Antiköper gebildet. Diese Abwehrreaktion tritt häufig erst nach zwei bis drei Tagen, also verzögert auf und wird dann häufig von den Betroffenen nicht mehr in Zusammenhang mit den aufgenommenen Nahrungsmitteln gebracht.

Nach einer zweimonatigen Eliminationsdiät, bei der die Nahrungsmittel, auf denen der Körper mit einer verzögerten Nahrungsmittelallergie reagiert hat, weggelassen wurden, berichteten 16 von 39 Migränepatienten von einer erheblichen Verbesserung Ihrer Beschwerden: „Audit of food intolerance among migraine patients“ von Rees T et al (2005).

Ebenso finden sich in der Studie „IgG mediated allergy- a new mechanism for migraine“ von Pascual J et al (2010) Hinweise darauf, dass der Verzicht auf IgG-postitiv getestete Nahrungsmittel eine wirksame Methode zur Behandlung der Migräne darstellt.

Weitere Hinweise darauf, dass Migräne das Resultat einer verzögerten Nahrungsmittelallergie sein könnte, gibt die Studie „Diet restriction in migraine, based on IgG against foods: a clinical double-blind, randomised, cross-over trial“ von Alpay et al (2010)

An dieser Studie nahmen 35 Patienten mit nicht menstruationsbedingter Migräne ohne Aura (= gewöhnliche Migräne ohne Wahrnehmungsstörungen teil. 30 (davon 28 Frauen) schlossen die Studie ab. Für diese Patienten wurde eine Diät konzipiert, bei der Nahrungsmittel ausgelassen wurden, für welche ein erhöhter IgG-Spiegel festgestellt worden war. Nach dieser sechswöchigen Eliminationsdiät reduzierte sich zwar nicht der Schweregrad der Anfälle; die Anzahl und die Häufigkeit der Migräneattacken nahmen jedoch ab und auch die Akutmedikation und die Gesamtmenge der eingenommenen Medikamente konnten reduziert werden.

Weitere Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Migräne und einer verzögerten Nahrungsmittelallergie ergeben sich aus der Studie „IgG-based elimination diet in migraine plus irritable bowel syndrome“ von Aydinlar E. et al (2013).

An dieser Studie nahmen 21 Patienten teil, die sowohl an Migräne als auch an einem Reizdarmsyndrom litten. Nach einem sechswöchigem Ausschluss von IgG positiv getesten Lebensmitteln reduzierten sich sowohl die Migränehäufigkeit als auch die Reizdarmbeschwerden signifikant.

Weiterführende Links