Die Grapefruit wächst in fast allen subtropischen Ländern und ist das Ergebnis einer Kreuzung von Orange und Pampelmuse. Sie ist in Österreich ganzjährig erhältlich, wobei sie unterschiedliche Farben von hellem Gelb bis hin zu dunklem Rot haben kann. Je roter das Fruchtfleisch, desto süßer der Geschmack.

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Grapefruitsaft – positive Auswirkung auf den Blutzucker- bzw. Insulinspiegel

Ein kalifornisches Forscherteam untersuchte die Wirkung von Grapefruitsaft auf den Fettstoffwechsel. Die Forscher gaben Mäusen sehr fettreiches Futter: Eine Gruppe der Tiere erhielt zusätzlich klaren Grapefruitsaft ohne Fruchtfleisch, die anderen bekamen Wasser. Das Ergebnis: Jene Mäuse, die den Grapefruitsaft bekamen, nahmen um 18 Prozent weniger Gewicht zu als ihre Artgenossen. Außerdem hatten sie einen besseren Blutzucker- bzw. Insulinspiegel sowie bessere Blutfettwerte. Von den Studienautoren wird vermutet, dass der Inhaltsstoff Naringin der Grapefruit dafür verantwortlich ist.

Abnehmen mit der Grapefruit

Dass die Grapefruit mit Abnehmen in Verbindung gebracht wird, ist nicht ganz neu – zahlreiche Diäten setzen auf den bitteren Saft der Grapefruit. Aussagekräftige Untersuchungen dazu gab es bisher jedoch kaum. US-Forscher der Vanderbilt University in Tennessee kamen aber zu einem ähnlichen Ergebnis. Sie gaben einer Gruppe übergewichtiger Studienteilnehmer vor jeder Hauptmahlzeit, also dreimal täglich, eine halbe Grapefruit, eine weitere Gruppe erhielt ein halbes Glas Grapefruitsaft. Beide Gruppen nahmen in zwölf Wochen sechs Kilogramm ab, allerdings auch eine weitere Gruppe, die ein halbes Glas Wasser vor den Mahlzeiten bekam. Jene, die Grapefruit oder Grapefruitsaft erhielten, hatten jedoch bessere Blutwerte sowie einen höheren Spiegel des „guten“ Cholesterins HDL, das vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt.

Der bittersüße Geschmack der Grapefruit ist nicht für jeden ein Genuss. Ihre Bitterstoffe sowie die Bitterstoffe in Zitrusfrüchten im Allgemeinen bauen jedoch das „schlechte“ LDL-Cholesterin ab. Außerdem regen sie die Verdauung an, indem sie die Produktion von Magensaft steigern. Diese Wirkung ist auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) bekannt: Dort wird die Grapefruit bei Verdauungsstörungen und Lebererkrankungen eingesetzt. Ihre laut TCM „austrocknende Wirkung“ soll bei Übergewicht helfen.

Vitamin C in der Grapefruit

In 100 Gramm Grapefruit stecken 45 Milligramm Vitamin C. Eine ganze Grapefruit deckt also den Tagesbedarf an Vitamin C – das sind 100 Milligramm. Zum Vergleich: In 100 Gramm Orange stecken 50 Milligramm Vitamin C, in 100 Gramm Paradeiser 25 Milligramm.

100 Gramm Grapefruit haben nur 42 Kalorien

Die Grapefruit reduziert nicht nur die Gewichtszunahme – sie zeichnet sich auch durch einen niedrigen Kaloriengehalt aus. 100 Gramm haben 42 Kalorien – eine ganze Frucht wiegt zwischen 200 und 450 Gramm. Der niedrige Kaloriengehalt ist darauf zurückzuführen, dass sie großteils aus Wasser besteht. Trotz des bitteren Geschmacks enthalten 100 Gramm Grapefruit noch acht Gramm Zucker, 0,2 Gramm Fett sowie neben Vitamin C auch die Vitamine A, B1, B2 und B6. Auch die Mineralstoffe Magnesium, Kalium und Kalzium sind enthalten.

Die Grapefruit – unerwünschte „Nebenwirkungen“

Die Grapefruit hat allerdings auch unerwünschte „Nebenwirkungen“: Sie verstärkt viele Medikamente, wie z.B. Antidepressiva, Herzmittel, Antibiotika, Immunsuppressiva, Schmerzmedikamente, Blutdrucksenker, Krebsmittel und die Anti-Baby-Pille. Die für den Körper verfügbare Wirkstoffmenge bestimmter Cholesterinsenker steigt sogar bis auf das 16-fache des Normalwertes, wenn dazu Grapefruits gegessen werden oder der Saft getrunken werden. Ein massiver Abbau der Muskulatur mit Schmerzen, Schwindel und Schwächegefühl ist eine mögliche Folge. Grapefruits können auch Potenzmittel wie Viagra verstärken. Manche Nutzer entwerfen eigene Rezepte, wie man am besten Viagra mit der Grapefruit gemeinsam einnimmt, um die Potenz zu steigern. Das ist nicht ungefährlich: Es kann zu einem Blutdruckabfall während des Verkehrs und zu einer schmerzhaften Dauererektion kommen.

Ursache für diese Wechselwirkung mit Medikamenten sind die beiden Inhaltsstoffe der Grapefruit Naringin und Bergamottin. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass ein bestimmtes Enzym in der Leber blockiert wird und dadurch bestimmte Wirkstoffe schlechter abgebaut werden. Dadurch kann die Konzentration bestimmter Medikamente im Blut ansteigen, ihre Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken sich. Bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten sollte daher auf Grapefruits verzichtet werden.

Grapefruitkernextrakt

Grapefruitkernextrakt wird aus den Kernen der Grapefruit gewonnen und häufig mit Glycerin extrahiert. Ihm werden eine Vielzahl von Wirkungen zugeschrieben, etwa antibakterielle, antivirale und pilztötende Effekte. Ob und wie Grapefruitkernextrakt wirkt, ist allerdings umstritten. In Studien wurden teilweise Konservierungsstoffe in den Präparaten gefunden, die nicht zugelassen sind. Präparate ohne diese Inhaltsstoffe zeigten wiederum nicht die gleichen Effekte. Untersuchungen zu Grapefruitkernextrakten gibt es kaum.

Linktipps

http://science.orf.at/stories/1747486/
http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0108408
http://science.orf.at/stories/1702895/
http://clincancerres.aacrjournals.org/content/18/17/4785