Obwohl Rhabarber fruchtig-sauer schmeckt und wie Obst zubereitet wird, ist er ein Gemüse. Er zählt zu den Knöterichgewächsen und ist mit Sauerampfer verwandt.

© Elena Schweitzer, Fotolia.com

Frischen Rhabarber erkennen Sie daran, dass die Stangen fest sind und glänzen. Fühlen sich die Schnittstellen noch feucht an, kommt das Gemüse frisch vom Feld. Rhabarber hält sich etwa zwei bis drei Tage, wenn Sie ihn in ein feuchtes Tuch einwickeln und im Kühlschrank aufbewahren. Die rötlich-grünen Stangen lassen sich auch einfrieren: Einfach kleinschneiden und in einen Gefrierbeutel packen.

Was steckt drin in Rhabarber?

Rhabarber ist mit 10 bis 29 Milligramm pro 100 Gramm besonders Vitamin-C-reich und kann mit dieser Menge bereits ein Drittel des Tagesbedarfs decken. Der Gehalt an anderen Vitaminen ist eher durchschnittlich. Hervorzuheben ist der hohe Gehalt an Kalium mit 80 Milligramm pro 100 Gramm Rhabarber. Kalium hat eine entwässernde Wirkung und fördert den Nährstofftransport vom Blut in die Körperzellen. Das ebenfalls in Mengen enthaltene Natrium regt die Darmbewegung an und ist damit verdauungsfördernd. Hinzu kommt eine blutreinigende Wirkung, so dass Rhabarber für eine Entschlackungskur im Frühjahr wie geschaffen ist. Außerdem sind noch Eisen und Phosphor enthalten. Rhabarber ist sehr kalorienarm, was für den Verzehr allerdings durch die Erfordernis wegen der starken Säure Zucker zusetzen zu müssen, wieder aufgehoben wird. Die enthaltenen Fruchtsäuren sind verantwortlich für das erfrischende Aroma und regen den Appetit an.

Ist Rhabarber wirklich giftig?

Rhabarber gehört zu den Lebensmitteln, die sehr viel Oxalsäure enthalten – um die 300 Milligramm pro 100 Gramm. In größeren Mengen kann Oxalsäure Vergiftungserscheinungen auslösen. Allerdings findet sich die Säure vor allem in den Blättern, weshalb Experten dazu raten, keine Rhabarberblätter zu essen. Viel häufiger bereitet eine andere Eigenschaft der Oxalsäure Probleme: Enthält auch Rhabarber selbst viel Kalzium, gilt er dennoch wegen seine Gehaltes an Oxalsäure, die sich mit Kalzium, beispielsweise aus Milchprodukten, zu unlöslichen Kalziumsalzen verbindet und damit die Verwertbarkeit dieses Kalziums für den Körper verhindert, als „Kalzium-Räuber“. Bei ausreichender Kalzium-Versorgung des Körpers spielt das aber keine Rolle.

Ein Teil der Oxalsäure, der in den Organismus gelangt, wird über die Nieren wieder ausgeschieden. Auch Oxalsäure, die bei Stoffwechselvorgängen im Körper selbst entsteht, wird auf diesem Weg beseitigt. Die Gefahr: Bilden sich reichlich Kristalle aus körpereigenen Kalzium und Oxalsäure, dann können sie sich ablagern und zu Nieren- oder Blasensteinen führen. Wer zu Nieren- oder Blasensteinen neigt, sollte Lebensmittel, die viel Oxalsäure enthalten, meiden oder allenfalls sparsam verzehren. Das betrifft neben Rhabarber beispielsweise auch Spinat, Mangold oder Sauerampfer: Nur ab und zu in kleinen Mengen genießen.

Wenn sie ein stumpfes oder pelziges Gefühl auf den Zähnen verspüren, wenn Sie Rhabarber gegessen haben, liegt dies ebenfalls an der enthaltenen Oxalsäure. Diese greift den Zahnschmelz stark an und raut dadurch die Zahnoberfläche auf. Wichtig: Nicht sofort die Zähne putzen, sondern frühestens nach einer halben Stunde.

Wie lässt sich der Oxalsäuregehalt vermindern?

Beim Kochen geht ein Teil der Oxalsäure in das Kochwasser über. Gießen Sie es deshalb ab. Zusätzlich hilft es, nur den rötlich gefärbten Teil des Stiels zu verwenden.
Verwenden Sie Rhabarber nur geschält und gegart. Dies reduziert nicht nur den Oxalsäuregehalt, sondern macht die fruchtigen Stangen auch bekömmlicher.

Leckere Kombination: Süßes und Saures

Aus Rhabarber können Sie Kompott, Marmeladen und Kuchen zubereiten. Um die Säure auszugleichen, muss Rhabarber reichlich gezuckert werden. Dünstet man den Rhabarber in Apfelsaft, kann man ihm auch schon einiges an Säure nehmen. Gut schmeckt Rhabarber auch zu Fleischgerichten.