Die Erntezeit heimischer Beeren hat begonnen:  Jede Art und Sorte hat ihren typischen Geschmack – von säuerlich-herb bis fruchtig-süß – und versorgt den Körper mit wertvollen Inhaltsstoffen und Vitaminen.

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© Viktar Malyshchyts, Fotolia.com

Johannisbeeren (Ribisel), Stachelbeeren, Preiselbeeren und Heidelbeeren sind echte Beeren. Aber auch Tomaten, Bananen, Gurken, Kürbisse und Melonen sind Beeren. Wegen ihrer harten äußeren Hülle werden sie auch Panzerbeeren genannt.

Himbeeren und Brombeeren hingegen zählen nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelsteinfrüchten. Auch bei der Erdbeere trügt der Schein des Namens. Was uns im Frühsommer anlacht, ist nicht die Frucht, sondern der rot angeschwollene Blütenboden der Pflanze. Die kleinen grünen Körnchen, die wir außen darauf sehen, sind die eigentlichen Früchtchen. Auch die Erdbeere ist eine Sammelfrucht. Denn die einzelnen Früchte besitzen eine harte, miteinander verwachsene Fruchtschale, die von den Botanikern als „Nüsschen“ bezeichnet wird.

Vitamine & Co

Beeren haben einen hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen wie Eisen und Kalzium, Ballaststoffen und Folsäure. Den Spitzenwert an Vitamin C liefert mit 170 Milligramm pro 100 Gramm die Schwarze Johannisbeere (Ribisel). Zudem besitzen Beeren, vor allem jene mit intensiver Farbe, einen hohen Anteil an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen wie Flavonoide und Anthocyane. Das sind natürliche Farbstoffe, die den Körper vor Schäden durch Sauerstoffradikale schützen.

Beeren wirken auch entzündungshemmend. Sie schützen die Blutgefäße, stärken das Immunsystem und wirken regulierend auf den Blutdruck. Das in allen Beeren enthaltene Kalium wirkt gegen zu hohen Blutdruck. Beeren sind in der Regel leicht verdaulich, der hohe Ballaststoffanteil und Pektin regen die Darmtätigkeit an.

Der Zuckergehalt in Beeren ist gering, sie sind daher gut geeignet für Diabetiker. Vor allem Himbeeren und Brombeeren enthalten viel Kalzium. Beeren helfen auch beim Abnehmen, da sie einen hohen Wassergehalt und wenig Kalorien besitzen.

Tipps zum Verzehr

Am besten sollte man Beeren möglichst frisch verzehren. Lange Lagerungen sind bei Beeren nicht möglich. Wenn man Beeren für kurze Zeit lagern muss, dann sollte man dies kühl tun, denn sie sind hitzeempfindlich. Vitamine gehen bei abgeernteten Früchten rasch verloren, ebenso verderben Beeren rasch. Im Kühlschrank beträgt die Haltbarkeit maximal zwei Tage.

Beeren aus dem Supermarkt sollte man vor dem Verzehr waschen. Am besten wäscht man die Beeren nur ab und legt sie nicht in stehendes Wasser. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie sich mit Wasser voll saugen, matschig werden und an Aroma verlieren. Wäscht man Erdbeeren, sollte man den grünen Stil erst nach dem Waschen entfernen, da die Frucht sonst durch das Wasser ausgelaugt wird.

Zuviel des Guten

Beeren sollten häufig konsumiert werden, allerdings nicht zu viel auf einmal davon. Kinder können z.B. von zu vielen Erdbeeren einen – ungefährlichen – Hautausschlag bekommen. Der Grund ist, dass sie zu viel Vitamin C aufnehmen. Schon 100 Gramm Erdbeeren decken 85 Prozent des Tagesbedarfs eines Erwachsenen.

Marmelade, Saft und Tee

Konservieren lassen sich Beeren am besten, indem man sie einfriert oder Marmelade kocht. Beeren kann man auch zu Saft verarbeiten. Selbst hergestellte Marmelade hat einen hohen Fruchtanteil. Der Nachteil: Vitamine gehen beim Erhitzen verloren und der für die Verarbeitung nötige Zucker bringt Kalorien mit sich. Aus Heidelbeeren kann man Tee zubereiten, der bei Durchfall sehr gut hilft und auch schmeckt: Einfach getrocknete Heidelbeeren aufkochen und den Tee schluckweise trinken.

Einfrieren erlaubt

Beeren lassen sich problemlos einfrieren, die wertvollen Inhaltsstoffe bleiben dabei erhalten. Eine Ausnahme macht die Erdbeere, sie verliert durch das Einfrieren an Geschmack. Zum Einfrieren sollte man die Beeren auf einem Brett oder Tablett ausbreiten, einzeln vorfrieren und danach in einem Beutel oder Behälter verpacken.

Heimisch und frisch

Beim Einkauf von Beeren sollte man darauf achten, dass diese frisch sind. Feste Beeren mit trockener Schale sind zu bevorzugen. Ist die Haut schrumpelig, deutet das daraufhin, dass die Ware nicht mehr frisch ist und bald schimmlig werden kann. Beeren sind sehr druckempfindlich und müssen deshalb vorsichtig transportiert werden.