Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist gekennzeichnet durch Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung und Blähungen. Und oft steckt eine verzögerte Allergie auf Nahrungsmittel dahinter – das beweist jetzt auch eine neue Studie.
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Das Reizdarmsyndrom ist nicht gefährlich, es kann aber sehr unangenehm sein und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Typisch für dieses Leiden ist, dass der Darm keine krankhaften Veränderungen aufweist und völlig normal und gesund aussieht. Trotzdem funktioniert die Verdauung nicht richtig. Frauen dürften häufiger davon betroffen sein als Männer – möglicherweise sogar doppelt so häufig. In 90% der Fälle tritt das Reizdarmsyndrom bei Menschen unter 50 Jahren auf, in 50% vor dem 35. Lebensjahr. Auch Kinder können am Reizdarmsyndrom leiden.
Synonyme Begriffe für das Reizdarmsyndrom sind Irritables Darmsyndrom (IDS) bzw. englisch irritable bowel syndrome (IBS), Reizkolon, Colon irritabile und „nervöser Darm“.
Was ist die Ursache für das Reizdarmsyndrom?
Früher wurde Betroffenen oft gesagt, dass ihre körperlichen Beschwerden allein auf psychische Probleme zurückzuführen seien. Auch wenn man heute immer noch nicht alle psychischen Aspekte der Erkrankung voll und ganz versteht, weiß man mittlerweile, dass es auch körperliche Ursachen für das Reizdarmsyndrom gibt.
Einige Symptome des Reizdarmsyndroms (RDS) könnten das Resultat einer verzögerten Nahrungsmittelallergie sein. Hinweise darauf gibt die Studie „Food elimination based on IgG antibodies in irritable bowel syndrome: a randomised controlled trial“ von Atkinson et al. (2004).
An dieser Studie nahmen 150 Patienten mit unkomplizierten Formen des Reizdarmsyndroms teil. Von der Studie ausgeschlossen waren u.a. Patienten, die außerdem eine Zöliakie, Laktoseintoleranz oder ernsthafte weitere Erkrankungen aufwiesen. 131 Patienten schlossen die Studie ab. Die eine Hälfte der Studienteilnehmer erhielt über zwölf Wochen eine vorgetäuschte Diät und die andere Hälfte eine Diät, bei der Nahrungsmittel ausgelassen wurden, für welche erhöhte IgG-Antikörperwerte im Blut festgestellt worden waren. Signifikant war insbesondere die Verringerung der Symptome bei Patienten, die sich vollständig an die Diät hielten. Eine IgG-basierte Auslassdiät könnte also eine wirksame Methode zur Symptomreduktion beim Reizdarmsyndrom darstellen.
Die Studie „The value of eliminating foods according to food-specific Immunglobulin G antibodies in irritable bowel syndrome with diarrhoea“ von Guo et al. 2010 weist ebenso auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Reizdarmsyndrom und einer verzögerten Nahrungsmittelallergie hin.
In dieser Studie wurde für 77 Patienten mit Reizdarmsyndrom mit Diarrhoe und ohne sonstige Begleiterkrankungen im Vergleich zu einer Gruppe von 26 Patienten ohne Reizdarmsyndrom ein signifikant größerer Anteil von Reizdarm-Patienten mit erhöhtem IgG-Spiegel im Vergleich zu Personen ohne Reizdarmsyndrom festgestellt. Die nachfolgende Auslassdiät auf Basis der erhöhten IgG-Antikörperwerte bei 35 Patienten brachte eine signifikante Verbesserung der Reizdarm-Beschwerden mit sich
Weitere Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Reizdarmsyndrom und einer verzögerten Nahrungsmittelallergie ergeben sich aus der Studie „IgG-based elimination diet in migraine plus irritable bowel syndrome“ von Aydinlar E. et al (2013).
An dieser Studie nahmen 21 Patienten teil, die sowohl an einem Reizdarmsyndrom als auch an Migräne litten. Eine IgG-basierte Auslassdiät reduzierte sowohl die Reizdarmbeschwerden als auch die Migränehäufigkeit signifikant.
Mit Hilfe des ImuPro-Bluttests kann gemessen werden, gegen welche Nahrungsmittel erhöhte IgG-Antikörperwerte gebildet werden. Werden die so identifizierten Nahrungsmittel über eine gewisse Zeit ausgelassen, besteht die Chance auf Besserung der Beschwerden von Reizdarm-Patienten.
Linktipps:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reizdarmsyndrom
http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/reizdarm.htm
http://www.forumgesundheit.at/portal27/portal/forumgesundheitportal/channel_content/cmsWindow?p_pubid=120874&action=2&p_menuid=63348&p_tabid=4
http://www.oemccv.at/257_DE
http://www.reizdarm-selbsthilfe.at