40% der erwachsenen Bevölkerung und schon 24% der Schulkinder sind in Österreich übergewichtig, Tendenz steigend. Eine Entwicklung mit schwerwiegenden Folgen.
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Dem österreichischen Ernährungsbericht 2012 des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge sind 40% der erwachsenen Bevölkerung (18–64 Jahre) in Österreich übergewichtig, 12% davon sind adipös. Sowohl Übergewicht als auch Adipositas werden bei beiden Geschlechtern mit dem Alter häufiger, wobei Männer wesentlich stärker betroffen sind als Frauen (52 vs. 28%). Außerdem liegt ein deutliches Ost-West-Gefälle vor. Die Menschen in Ostösterreich (Wien, Niederösterreich, Steiermark, Burgenland) sind häufiger von Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) betroffen und haben ungünstigere Ernährungsgewohnheiten als jene in den westlichen Bundesländern.
Besonders besorgniserregend erscheint, dass der Anteil übergewichtiger und adipöser Schulkinder (sieben bis 14 Jahre) bei 24% liegt, der Anteil der übergewichtigen Schulkinder ist im Vergleich zum Jahr 2008 deutlich angestiegen.
Hier geht es zum österreichischen Ernährungsbericht 2012 [PDF].
Adipositas ist ein entscheidender Risikofaktor für die Entstehung zahlreicher Erkrankungen wie Arteriosklerose, Hypertonie und Diabetes sowie deren Folgeerkrankungen. So leidet etwa jeder siebte Adipöse an Diabetes. Aber auch die Entstehung von Gicht, Struma, Beinvenenthrombosen, Arthrosen, bestimmten Krebserkrankungen u.a. ist in hohem Maße mit Adipositas assoziiert.
Neben einigen anderen Faktoren wird Adipositas durch eine Dysbalance von Kalorienzufuhr und zu geringem Kalorienverbrauch aufgrund von Bewegungsmangel verursacht. Mittlerweile ist nicht nur unter Experten, sondern auch in der Allgemeinbevölkerung gut bekannt, dass das Vorhaben einer dauerhaften Gewichtsreduktion nur durch eine langfristige Änderung des Essverhaltens und der Speisegewohnheiten möglich ist. Oftmals steckt aber auch eine verzögerte Nahrungsmittelallergie dahinter, wenn es mit dem Abnehmen immer auf und ab geht. Folgende zwei Studien bestätigen dies:
Übergewicht und Adipositas (Fettsucht) könnten das Resultat einer verzögerten Nahrungsmittelallergie sein. Hinweise darauf gibt die Studie „IgG antibodies against food antigens are correlated with inflammation and intima media thickness in obese juveniles“ von Wilders-Truschnig et al. (2007).
An dieser Studie nahmen 30 übergewichtige und 30 normalgewichtige Kinder teil. Die Kinder mit Übergewicht wiesen gegenüber den normalgewichtigen erhöhte IgG-Antikörperwerte im Blut auf. Außerdem waren in der Gruppe der übergewichtigen Kindern sowohl das CRP (CRP = ein Entzündungsparameter) als auch die Intima-Media-Dicke (IMT) der Arteria carotis erhöht. Ein erhöhter IgG-Spiegel korreliert also mit dem CRP-Wert und könnte auch ein Hinweis auf den Beginn einer Arteriosklerose sein. Außerdem könnten erhöhte IgG-Antikörperwerte für Nahrungsmittel an der Entwicklung von Übergewicht beteiligt sein, sodass eine IgG-basierte Auslassdiät eine wirksame Methode zur Gewichtsreduktion darstellen könnte.
Mit Hilfe des ImuPro-Bluttests kann gemessen werden, gegen welche Nahrungsmittel erhöhte IgG-Antikörperwerte gebildet werden. Werden die so identifizierten Nahrungsmittel über eine gewisse Zeit ausgelassen, besteht die Chance auf eine Gewichtsreduktion.
Linktipps:
http://www.bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Ernaehrung/Rezepte_Broschueren_Berichte/Der_Oesterreichische_Ernaehrungsbericht_2012
Studie „IgG antibodies against food antigens are correlated with inflammation and intima media thickness in obese juveniles“, Wilders-Truschnig et al. (2007)