Normalerweise werden unsere Nahrungsmittel durch Enzyme gespalten und von den Darmzellen nicht aufgenommen. Wenn allerdings die Funktion des Darms geschädigt ist, z.B. durch einseitiges Essverhalten, Stress, Umwelteinflüsse, Medikamente, Alkohol, Darminfektionen oder chronische Belastungen, wird auch der Darm durchlässig: Nahrungsmittel-Proteine können neben geschädigten Darmzellen „durchschlüpfen“. Das Immunsystem bekämpft dann diese Eindringlinge und so können Nahrungsmittelallergien vom Typ III entstehen. 

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Das Immunsystem erkennt die Eindringlinge als Antigene und bildet spezifische IgG-Antikörper dagegen. Daraus entstehen Immunkomplexe, die sich in verschiedenen Geweben, Organen und Gefäßsystemen ablagern und durch Entzündungsreaktionen abgebaut werden. Geschieht dies wiederholt, können die Entzündungsreaktionen chronisch werden und zu zahlreichen Beschwerden führen.

Hier finden Sie weitere Informationen zu IgE, IgG und IgA: Significance of antibody measurements (PDF)

Wie funktioniert der ImuPro-Test?

Der ImuPro-Test stellt fest, gegen welche Nahrungsmittel spezifische Antikörper vorliegen. Diese Information ermöglicht eine Nahrungsumstellung, bei der alle positiv reagierenden Nahrungsmittel gemieden werden. Danach werden sie schrittweise wieder eingeführt und beobachtet, ob sich ursprünglich vorhandene Symptome wieder verstärken. Am Ende der schrittweisen Wiedereinführung bereiten meist nur wenige Nahrungsmittel wirklich Probleme und müssen über einen längeren Zeitraum gemieden werden.

Was sind Antikörper (Immunglobuline)?

Antikörper (Immunglobuline) sind Proteine (Eiweiße) aus der Klasse der Globuline, die als Reaktion auf bestimmte Stoffe, so genannte Antigene gebildet werden. Sie werden von bestimmten weißen Blutkörperchen (Leukozyten) hergestellt. Jeder Eindringling in den Körper wird von diesem zuerst genau „betrachtet“ und in „erwünscht“ oder „unerwünscht“ eingeteilt. Die Körperzellen merken sich die unerwünschten Eindringlinge und produzieren Antikörper (Immunglobuline) dagegen, die in das Blut und andere Körperflüssigkeiten abgegeben werden. Dort bekämpfen diese Antikörper (Immunglobuline) die Gefahr und erzeugen beim Kontakt mit dem Antigen die sogenannte humorale Immunantwort.

Wie wirken Antikörper (Immunglobuline)?

Wenn ein Fremdkörper (Antigen) in den Körper eindringt, wird im Allgemeinen versucht, diesen zu bekämpfen. Dafür sorgen die im Blut vorhandenen Antikörper: Die Antikörper setzen sich auf den Fremdkörper – das allein kann schon helfen, dass der Fremdkörper nicht mehr gefährlich werden kann. Meist muss er aber noch auf eine andere Art unschädlich gemacht werden. Und dafür kennt unsere Abwehr folgende Strategien:

  1. Eine Fresszelle verschlingt den mit Antikörpern beladenen Fremdkörper und zerstört diesen („Phagozytose“).
  2. Der Antikörper aktiviert das im Blut vorhandene sogenannte Komplementsystem. Komplementfaktoren lagern sich an den Fremdkörper an, was wiederum dazu führt, dass dieser (wie in Punkt 1 beschrieben) gefressen und verdaut wird.
  3. An den Antikörper-beladenen Fremdkörper lagern sich sogenannte Killerzellen an und zerstören diese mit ihren Giftstoffen. Dieser Prozess wird auch als „Antibody-dependent-cell-mediated cytotoxicity“ (ADCC) bezeichnet.

Welche verschiedenen Immunglobuline (Antikörper) gibt es?

Man unterscheidet fünf Klassen von Antikörpern, die unterschiedliche Aufgaben und Eigenschaften haben. Man hat diese Klassen durch Buchstaben gekennzeichnet:

  • Immunglobulin A (IgA)
  • Immunglobulin D (IgD)
  • Immunglobulin E (IgE)
  • Immunglobulin M (IgM)
  • Immunglobulin G (IgG)
  • Immunglobulin Y (IgY)
  • Immunglobulin W (IgW)

Die verschiedenen Immunglobuline kann man in einem bestimmten Untersuchungsverfahren, der Elektrophorese, voneinander trennen und zählen.

IgG ist die dominierende Immunglobulinklasse im Blut. Man kann die Substanzklasse der IgG-Antikörper noch in vier weitere Gruppen unterteilen, die sogenannten IgG-Subklassen 1 bis 4. Die größte Subklasse ist IgG1; sie macht etwa zwei Drittel der gesamten IgG-Antikörper aus.

Literatur:

Significance of antibody measurements (PDF)